Influencer-Kampagnen erfolgreich planen: Vermeide diese typischen Fehler
- influencer-finden.ch

- 28. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Aug.

Influencer-Marketing ist längst kein Trend mehr, sondern ein fester Bestandteil moderner Kommunikationsstrategien. Doch trotz seiner wachsenden Bedeutung unterlaufen vielen Unternehmen immer wieder vermeidbare Fehler, teils mit kostspieligen Folgen. In diesem Artikel zeigen wir dir die zehn häufigsten und wie du sie clever umgehst.
1. Zu kleines Budget, zu geringe Wirkung
Obwohl Influencer-Marketing im Vergleich zu klassischen Kanälen kosteneffizient sein kann, bedeutet das nicht, dass es kostenlos ist. Ein Budget von unter CHF 10'000 führt häufig zu begrenztem Impact, da Grundaufwände wie Konzeption, Strategie und Vertragsgestaltung unabhängig vom Umfang der Kampagne anfallen.
Eine hilfreiche Denkweise: Stelle dir einen Influencer-Post wie ein Werbeplakat vor. 5'000 Follower entsprechen dem Plakat an der Dorfstrasse, eine Million Follower dem Hauptbahnhof-Plakat in Zürich. Wer Reichweite erzielen möchte, muss entsprechend investieren oder gezielt in Nischenmärkten mit klar definierter Zielgruppe und hoher Relevanz arbeiten.
2. Fehlende Zieldefinition
Ohne klare Zielvorgaben bleibt der Erfolg einer Kampagne nicht messbar. KPI’s wie Reichweite, Engagement, Traffic oder Conversions müssen im Vorfeld definiert werden, um später beurteilen zu können, ob die Massnahmen funktioniert haben. Das gehört zum Pflichtprogramm jeder durchdachten Kampagne.
3. Unpassende Influencer-Auswahl
Einer der häufigsten Fehler liegt in der falschen Besetzung. Unternehmen setzen oft ausschließlich auf Reichweite, ignorieren jedoch zentrale Faktoren wie Markenfit, Werte, Content-Stil oder die geografische Streuung der Follower. Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn die Influencer glaubhaft zur Marke und zur Zielgruppe passen nicht nur zahlenmässig, sondern auch kulturell und thematisch.
4. SCHLEICHWERBUNG
Rechtliche Grauzonen bergen Risiken. Insbesondere das Thema Werbekennzeichnung führt oft zu Unsicherheiten. Unternehmen, die Influencern nahelegen, Kooperationen nicht als Werbung zu deklarieren, begeben sich auf dünnes Eis. In der Schweiz gilt Schleichwerbung als unlauter, Verstösse können rechtliche Konsequenzen haben. Eine transparente Kennzeichnung ist Pflicht und schützt alle Beteiligten. Hier kannst du nachlesen wie es richtig geht.
5. Unpersönliche Massenanfragen
Influencer erhalten täglich Kooperationsanfragen. Wer auffallen will, sollte individuell und wertschätzend kommunizieren. Eine gezielte Ansprache, die Bezug zur Person und deren Content nimmt, erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit und legt den Grundstein für eine langfristige Beziehung.
6. Einschränkung der kreativen Freiheit
Viele Unternehmen neigen dazu, Influencern detaillierte Anweisungen zu geben. Doch genau darin liegt der Wert von Influencer-Marketing: authentischer Content, der in den jeweiligen Feed passt. Wer die kreative Handschrift der Content Creators beschneidet, mindert die Wirkung. Formale Vorgaben wie Hashtags, Mentions oder Deadlines sind in Ordnung, die inhaltliche Gestaltung sollten die Influencer aber selbst bestimmen dürfen.
7. Ausschliesslich auf Barterdeals setzen
Gratisprodukte gegen einen Beitrag? Das sogenannte „Seeding“ funktioniert nur bedingt. Ohne feste Vereinbarungen gibt es keine Garantie auf Veröffentlichung, keine Mitgestaltungsmöglichkeit und keine Reporting-Daten. Für klar definierte Ziele und planbare Ergebnisse ist eine bezahlte Zusammenarbeit deutlich effektiver.
Hinweis: Gemeint sind hier nicht feste Kooperationen, bei denen der Wert eines Produkts mit dem Honorar verrechnet wird oder bei denen das Produkt bei langfristigen Partnerschaften beziehungsweise besonders hochpreisigen Angeboten das Honorar vollständig ersetzt. Solche Vereinbarungen setzen jedoch ein hohes Mass an gegenseitigem Vertrauen voraus, da das Produkt oder die Dienstleistung im Vorfeld zur Verfügung gestellt wird und es im Ernstfall schwierig sein kann, auf fehlende Leistung angemessen zu reagieren.
8. Fehlende Wertschätzung für die Leistung
Hinter einem scheinbar spontanen Beitrag steckt oft stundenlange Arbeit: Konzept, Setdesign, Bildbearbeitung, Texterstellung, Posting. Viele Influencer betreiben ihr Profil nebenberuflich oder als selbstständige Unternehmer:innen. Eine faire Entlöhnung und ein respektvoller Umgang sind deshalb keine Nettigkeit, sondern Grundvoraussetzung für professionelle Kooperationen.
9. Unerfüllbare Erwartungen
Ein virales Video auf Knopfdruck, das funktioniert nicht. Viraler Content ist nicht planbar auch nicht durch bekannte Influencer. Marken sollten realistische Erwartungen an Reichweite und Wirkung haben und sich bewusst sein, dass nachhaltige Kommunikation mehr bedeutet als ein einzelner Hype-Moment.
10. Fehlende Vereinbarungen
Missverständnisse entstehen meist dann, wenn Absprachen fehlen. Wer Influencer-Kampagnen professionell umsetzen möchte, sollte auf klare Briefings, transparente Verträge und eindeutige Kommunikation setzen. Dazu gehören Punkte wie Honorar, Lieferumfang, Veröffentlichungszeitpunkt, Exklusivität und Rechteklärung. So wissen beide Seiten, was erwartet wird und spätere Konflikte lassen sich vermeiden.
Fazit
Wer Influencer-Marketing strategisch und strukturiert angeht, kann viel bewirken. Wer jedoch typische Fehler macht, riskiert Streuverlust, rechtliche Risiken oder enttäuschte Erwartungen. Eine gute Vorbereitung, realistische Ziele und eine respektvolle Zusammenarbeit sind die Basis für nachhaltigen Erfolg.
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