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Definition Influencer: Was genau ist eigentlich ein Influencer?

  • Autorenbild: influencer-finden.ch
    influencer-finden.ch
  • 28. Mai
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 2. Juni


Person hält ein Smartphone und fotografiert die eigenen Füsse mit Meeresblick von einer Klippe aus Symbolbild für Content Creation und Influencer-Perspektive.

Mittlerweile ist Influencer werden kein Zufall mehr. Viele Accounts äussern bewusst ihren Traum von grossen Followerzahlen. Aber was macht jemanden eigentlich zum Influencer oder zur Influencerin?


In diesem Beitrag bringen wir Ordnung ins Begriffschaos:

  • Was ist eine Influencer:in?

  • Was unterscheidet sie von einem Brand Ambassador?

  • Was bedeutet Influencer-Marketing im Unterschied zu Influencer-Relations?

  • Und wie relevant sind Influencer:innen heute in der Schweiz?

 

Der Begriff "Influencer" und seine Bedeutung

Das Wort "Influencer" wird heute oft sehr breit verwendet. Jede:r, der in der Öffentlichkeit sichtbar ist und online Reichweite hat, wird schnell als Influencer:in bezeichnet. Auch in der Marketingwelt wird der Begriff gerne genutzt, manchmal synonym für Content Creator, Blogger oder TikToker, manchmal sogar für Prominente oder Markenbotschafter:innen.

Dabei ist es wichtig, die Unterschiede zu verstehen. Denn je nachdem, wie ein Unternehmen Influencer:innen definiert, ändert sich auch die Art der Zusammenarbeit.

Auch in der Wissenschaft gibt es bis heute noch keine einheitliche, anerkannte Definition.

 

Unsere Definition von Influencer:innen

Influencer:innen sind Menschen, die sich über Inhalte auf Social Media eine Community aufgebaut haben. Sie unterhalten, informieren oder inspirieren ihre Follower:innen und wirken dabei auf deren Meinungen und Entscheidungen ein.

Sie erhalten meist ein Briefing und setzen den Content anschliessend selbst um: mit eigenen Bildern, Videos und Texten auf ihren Kanälen. Ihre Kreativität und ihre Perspektive stehen im Mittelpunkt.

Dabei spielt die Grösse ihrer Community keine besondere Rolle. Profile mit nur 1'500 Follower:innen können bereits interessant sein. Beispielsweise bei Nichethemen wie Finanzprodukten, können durch die Influencer:innen Communities erreicht werden die hochaffin auf die Finanzlösung sind.

Bei der Auswahl der passenden Influencer:innen wird nicht nur das Image der einzelnen Persönlichkeiten berücksichtigt, sondern es kommen auch die zahlreichen Community-Insights von Plattformen wie Instagram, TikTok, YouTube oder LinkedIn zum Tragen. So lässt sich vor einer endgültigen Entscheidung genau überprüfen, woher die Follower kommen, wie alt sie sind und welches Geschlecht sie haben. Diese Faktoren werden je nach Ziel der Influencer-Kampagne unterschiedlich gewichtet. Zudem ist es möglich, jede Interaktion wie Kommentare, Views und Klicks online präzise auszuwerten. Besonders spannend dabei ist, dass die Influencer-Marketing-Kampagne nicht nur durch eine einzelne Stimme lebt, die ein Produkt oder Angebot erklärt, sondern durch die Vielzahl an Influencer-Stimmen einen umfassenden Reichtum an Perspektiven und Kreativität rund um die zentrale Botschaft erhält.

 

Dem gegenüber stehen Brand Ambassadors: Personen, die für oder durch etwas berühmt geworden sind und als Teil einer von der Marke konzipierten Kampagne Inhalte umsetzen. Ihre Aufgabe ist es weniger, Content zu schaffen, sondern ihre Bekanntheit für die Sichtbarkeit der Marke einzusetzen. Sie werden in die von einer Brand entwickelten Marketing-Kampagne integriert.

  

Kurz gesagt:

  • Influencer:innen bringen ihre eigene Community, ihren Stil und ihre Inhalte ein.

  • Brand Ambassadors stehen für eine Marke ein, sind aber meist nicht selbst für den Content verantwortlich.


Vergleich zweier Influencer-Profile: links TikTok-Creatorin Laura Bante mit 732.6K Followern und Video-Content, rechts Instagram-Profil von Michelle Hunziker mit 5.9 Mio. Followern zeigt Unterschiede zwischen Creator und Celebrity.
Grafik: House of Influence GmbH

Influencer:innen sind Personen, die ihre Bekanntheit aufgrund ihrer Social Media Beiträge erreicht und um sich herum eine Online-Community aufgebaut haben. Sie inspirieren, informieren und unterhalten ihre Follower mit regelmässigen Posts und können so Kaufentscheidungen beeinflussen.
- Tanja Herrmann, House of Influence GmbH


Influencer-Marketing vs. Influencer-Relations


Der Unterschied liegt im Zeithorizont:

  • Influencer-Marketing ist meist kampagnenbasiert, z. B. für die Einführung eines neuen Produkts.

  • Influencer-Relations sind langfristig angelegt, oft mit Jahresverträgen. Unternehmen bauen dabei stabile Beziehungen zu passenden Profilen auf – besonders sinnvoll in umkämpften Märkten.

 

Können Influencer:innen auch Brand Ambassadors sein?

Die Übergänge zwischen Influencer:innen und Brand Ambassadors sind nicht immer eindeutig. Was passiert zum Beispiel, wenn eine bekannte Sportlerin auch auf Social Media aktiv ist? Oder wenn eine langfristige Kooperation entsteht, bei der die Creator:innen eng mit der Marke zusammenarbeiten?

In solchen Fällen verschwimmen die Grenzen. Nicht jede Person mit einer grossen Reichweite kann automatisch auch Social Media Content authentisch und selbstständig umsetzen. Dann handelt es sich oft lediglich um zusätzlich eingekaufte Sichtbarkeit, die neben dem eigentlichen Werbedeal mitgenutzt wird.

Umgekehrt gibt es Influencer:innen, die über ihre eigene Community hinaus auch in klassischen Medien auftreten. Wird eine Kampagne von der Marke selbst gesteuert und nutzt dabei das Gesicht eines bekannten Creators, wird aus diesem eine Art Markenbotschafter:in.

Je nach Ziel kann es strategisch sinnvoll sein, beide Rollen in einer Kampagne zu kombinieren. Gerade für PR-orientierte Massnahmen bieten Brand Ambassadors Vorteile. Wichtig ist jedoch: Aufwand, Honorare und Rechte unterscheiden sich oft deutlich und sollten bei der Planung von Anfang an mitgedacht werden.

 

Und wie relevant sind Influencer:innen in der Schweiz?

Die Universität Luzern hat 2020 untersucht, wie Schweizer Millennials Kaufentscheidungen treffen. Unter den acht wichtigsten Quellen für solche Entscheidungen waren sieben menschlich geprägt darunter Social Media Influencer:innen auf Platz 8. Die einzige nicht-personenbezogene Quelle: die Unternehmenswebseite.

Das zeigt: Influencer:innen sind keine Nebensache mehr, sondern ein relevanter Faktor in der Customer Journey.


Grafik zur Relevanz verschiedener Informationsquellen bei Kaufentscheidungen von Millennials in der Schweiz: Freunde, Bewertungen und Bekannte an der Spitze; Influencer:innen auf Social Media auf Platz 8 von 14. Eingeteilt in Earned, Owned und Paid Media.
Grafik: House of Influence GmbH


Fazit: Warum es wichtig ist, zu definieren, wer ein Influencer ist

Nur wenn klar ist, mit wem man zusammenarbeitet, kann eine Kampagne sinnvoll geplant und umgesetzt werden. Eine saubere Definition hilft Unternehmen, die richtigen Profile auszuwählen, realistische Briefings zu erstellen und den Content-Spielraum der Creator zu respektieren.

Denn genau darin liegt ihre Stärke: Sie wissen, wie man auf Social Media glaubwürdig kommuniziert, genau deshalb folgen ihnen Menschen.

 


 

 
 
 

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